Wie alles begonnen hat werden wohl viele auch aus der eigenen Kindheit kennen ...

Die zu einem passenden Anlaß bekommene "Startpackung", mit einfach ausgeführten Fahrzeugen, welche zuverlässig den damaligen Spieltrieb befriedigen konnte. Bei mir war das eine kleine Fleischmann-Dampflok, die noch heute in meiner Vitrine einen Platz inne hat, ein paar Wagen mit selbstgebauter Beladung und Gleise die mein Großvater vom Anlagenbau über hatte.

Die Anlagen des Vaters und Großvaters taten dann ihr übriges und lenkten zunehmen von anderen Freizeittätigkeiten ab, der Modellbahnvirus war also spätestens zu diesem Zeitpunkt ausgebrochen!

Mit der Zeit wurde dann der Wunsch nach einer eigenen Anlage immer größer, war es doch äußerst mühsam immer alle Gleise einzusammeln und zu verpacken, wenn die Eltern verständlicherweise wieder Anspruch auf ihr Wohnzimmer stellten ...

Damals kamen aus Platzgründen nur kurze, leicht zu transportierende Module in Frage und somit startete ich zu Beginn mit einem dreiteiligen, drei Meter langen Fantasiebahnhof. Hier wurde einfach drauf los gearbeitet und ich versuchte Erfahrungen zu sammeln. Das beschäftigte mich gut ein Jahr, scheiterte dann aber daran das die Module hoffnungslos überladen mit Gleisen waren.

Nach Abriss des ersten Projektes, kam die Idee einen Bahnhof der RhB nachzubauen, jedoch fanden sich damals keine Mitstreiter um mit einem 4m langem Bahnhof ohne konkretem Vorbild und auf H0e umgespurten Schweizer Fahrzeugen in Österreich Fahrbetrieb machen zu können. Der Bahnhof kam daher nicht über den Rohbau hinaus und wurde wenige Wochen nach dem Bau wieder abgetragen.

Es begann die Suche nach einem neuen Bahnhof, durch die guten Erfahrungen welche ich mit den 2m-Modulen gemacht hatte, war es mir möglich mich an einen großen Bahnhof zu wagen. Nach einiger Zeit fand sich dann Laubenbachmühle mit der angrenzenden Bergstrecke als passendes Anlagenthema.

 

Da der Betriebsübergang von den Österreichischen Bundesbahnen zur NÖVOG mit der Außerdienststellung der 1099 das Ende der klassischen Mariazellerbahn mit ihrem "historischen Flair" bedeutete wollte ich mir über kurz oder lang ein neues Anlagenthema suchen, etwas was man auch in vielen Jahren noch "angreifen" kann.

Überraschend durfte ich vor zwei Jahren eine umfangreiche, aber schon in die Jahre gekommene RhB-Sammlung übernehmen. Da mich die Rhätische Bahn und deren effiziente Betriebsführung schon lange fasziniert haben stand der Entschluss fest die Fahrzeuge zu reparieren und restaurieren und auf Laubenbachmühle wieder in Betrieb zu nehmen.

Leider hätte das aber auch bedeutet das die wunderschön ausgeführten Metal-Collection-Modelle der Firma Bemo keinen Platz auf der Anlage gefunden hätten, denn diese kann man nur mit unendlich großem Aufwand auf H0e umspuren. Daher habe ich den Entschluss gefasst mir jede Menge Arbeit für den Winter 2014/15 zu bescheren und 700 H0e-Achsen wieder auf H0m rückzubauen.

Ab Herbst 2014 entsteht daher neben Laubenbachmühle eine großzügige RhB-Anlage in H0m über zurzeit drei geplante Etagen, sie wird damit deutlich mehr Platz einnehmen als die bisherige H0e-Anlage welche nicht mehr erweitert werden wird.

 

Projekt 1

 

Der erste Bahnhof entstand auf 3 Modulen á 1 m.

Thema war damals eine Haltestelle in H0 mit anschliessendem "grossen" Bahnhof in H0e. Die Nebenbahn musste mit 2 Gleisen auskommen, Fahrbetrieb war von Anfang an keiner in H0 geplant, einzig am Schmalspurbahnhof sollte sich was bewegen.

Leider wurde der Bahnhof durch einen Wassereinbruch zerstört, nur einige Weichen, Weichenantriebe und Verkabelungsteile konnten noch gerettet werden, der Rest wanderte schweren Herzens in den Sperrmüll. Allerdings konnte ich aus den zahlreichen Fehlern die mir beim Bau dieses Erstlingswerks passierten lernen und diese in Zukunft vermeiden.

 

 

Projekt 2

 

Der zweite Bahnhof entstand nur mehr auf 2 Modulen (2 x 2m x 0,50m).

Das Thema dieses Bahnhof war die Rhätische Bahn, aus Platzmangel war kein vorbildgerechter Bahnhof geplant sondern ein reines Phantasiemodell. Der Bau begann während eines Modulworkshop den ich bei der Modellbahnausstellung der "ARGE Modellbahn soll Spass machen" in Gumpoldskirchen durchführen durfte. Leider war der Bau des Bahnhofes ziemlich unüberlegt, was mich 2 Monate später dazu bewog hat, den Bahnhof abzureissen und die viel zu leicht aufgebauten Segmentkästen am Sperrmüll zu entsorgen.

 




 

Projekt 3

 

Entgegen den vorherigen Bahnhöfen die immer auf "recycelten" und sehr einfachen Segmentkästen aufgebaut wurden, war Laubenbachmühle eine komplett neue und deutlich stabilere Kastenkonstruktion. Aufgrund der langen Gleisanlagen und den guten Erfahrungen entstanden zwei 2m x 0,50m große Segmentkästen.

Die stabilen Segmentkästen haben sich beim Bau der originalen Oberleitung bereits bestens bewährt, auch beim alleinigen Aufbau oder Transport kommt es zu keinen Verschränkungen oder Beschädigungen an der Oberleitung, trotzdem ist es noch möglich den transportfertig verschraubten Bahnhof alleine zu tragen.

Alle Gebäude wurden im Eigenbau in Holz-/Kartonbauweise erstellt, hier wurde auf die originalen Pläne aus der Bauzeit des Bahnhofes zurückgegriffen.

Mitte 2004 präsentiert sich der Bahnhof Laubenbachmühle bereits mit fast abgeschlossenem Landschaftsbau im Abendlicht im elterlichen Garten. Seit damals weiß ich auch wielange ich für den Abbau des Bahnhofes mindestens benötigte, gut 5 Minuten, aber wohl auch nur wenn sich eine Gewitterfront über dem Haus bildet ...

 

Parallel zu diesem Bahnhof entstanden auch einige Streckenmodule, die zwar bis heute existieren aber nur noch ein Dasein im Keller fristen.

 

Der erste Aufbau im Freien; der rechte Bahnhofsteil ist bereits gealtert wogegen am linken Teil erst der Schotter trocknet.

Gut 5 Jahre nach Baubeginn und längeren berufsbedingten Baustopps, begann 2009 der Bau der Oberleitung und auch die Fertigstellung der Gebäude wurde vorangetrieben (Inneneinrichtung, Dachstühle, Beleuchtungen aller einzelnen Räume, etc.) wobei immer wieder umgeplant und modernisiert wurde, so wurde die veraltete Technik auf digitale Steuerung und die Beleuchtung von Mikroglühlämpchen auf LED umgerüstet.

Nach einer weiteren Pause zwischen 2009 und Anfang 2014 gibt es seit 2014 wieder regelmäßig Neuigkeiten, da der im März 2014 bezogene Anlagenraum reichlich Platz und Möglichkeiten für die Erweiterung bietet welche früher leider nicht vorhanden waren. Das nagte über die Jahre immer wieder an der Motivation weiter zu bauen, denn selbst wenn der Bahnhof fertig wäre würden die vier Meter hin und her nicht ausreichen um den "Spieltrieb" zu befriedigen und alle paar Monate auf eine Ausstellung zu fahren ist wegen des doppelten Bandscheibenvorfalles keine wirkliche Option mehr.

Mit der Möglichkeit Laubenbachmühle, jahrelang als Schaudiorama in der Wohnung ausgestellt, in den neuen Keller zu übersiedeln ist nun wieder der "Spaß an der Sache" entflammt und mit Ober Buchberg, einer Ladestelle, zwei Schattenbahnhöfen und entsprechender Strecke gibt es endlich wieder die Möglichkeit Fahrbetrieb durchzuführen.

Mehr über die H0e-Anlage erfährt man im Pielachtaler Tagblatt

Projekt 4

Mehr über den aktuellen Zustand der H0m-Anlage gibt es unter Baufortschritt im Graubündner Anzeiger